Herbert Leuninger ![]() | ARCHIV KIRCHE 1988 | ||
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Arboretum und Asyllager
Statt Bäume Menschen sehen! | |||
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Um das Lager herum entsteht das Hessische Arboretum, also ein Lehrwald mit Bäumen aus allen Erdteilen. Gepflanzt wurden u.a. Kiefernbäume aus Südjapan, pazifische Duglasien, subalpine Nadelbäume der Rocky Mountains und Bäume aus der Mandschurei. In der Fachsprache der Landschaftsarchitekten heißt dies: Boreale Waldgesellschaften der Erde sind in Nachbarschaft zum Flüchtlingslager gepflanzt worden. |
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Man könnte das Arboretum als eine ökologische Ökumene bezeichnen, vielleicht auch als einen Baum-Zoo. Und die Gefahr besteht, dass das Lager von diesem Baum-Zoo umgeben, zum Kuriosum eines Menschen-Zoo wird. Davor muss uns unsere ökumenische Verantwortung bewahren, oder noch besser, der Herr, der über unsere blinden Augen streicht und uns fragt: Was erblickt ihr? Und wir würden antworten wie der Blinde von Betsaida: „Wir erblicken Menschen; noch sehen wir sie nur als wandelnde Bäume." Aber dann legt der Herr nochmals die Hand auf unsere Augen, und wir sehen ganz klar und deutlich Menschen aus allen Völkern und Nationen, die e i n e Weltgesellschaft Gottes.
Und damit verbindet sich die Vision, dass die Bergepanzer des amerikanischen Pionierbataillons, das auf dem Gelände stationiert ist, die Berge abtragen und die Täler ausfüllen,
damit wir alle gemeinsam mit Gott in seinem baumbestandenen Garten lustwandeln.
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